Station 3

Die am alten Rathaus beginnende Traumschleife „Kappleifelsentour“ verbindet sich hier mit Station 3 des „Weges der Erinnerung“. Schinderhannes war ein skrupelloser Räuber, der vor niemandem Halt machte. Unzählige Legenden, Verfilmungen, Verklärungen und Umdeutungen seines verbrecherischen Tuns haben zu seiner Popularität beigetragen, gerade in der Zeit des Nationalsozialismus. So ist er oft als „Sozialbandit“ oder „Hunsrücker Robin Hood“ bezeichnet worden. Der Überfall auf den Laufersweiler jüdischen Pferdehändler Isaac Moyses hat mit dazu beigetragen, dass er als Rächer der kleinen Leute gegen die Machenschaften der jüdischen Händler verehrt wurde. Vor allem das Theaterstück „Schinnerhannes“ des Dichterpfarrers Wilhelm Reuter präsentiert ihn als „Volkshelden, der …den Kampf gegen das jüdische Ausbeutertum…und gegen den französischen Eroberer“ führt, so die Beschreibung des Stückes aus dem Jahre 1938. Das Stück wurde mehrmals auf der Burg Kastellaun mit Unterstützung der Hitlerjugend (HJ) und der KdF (Kraft durch Freude) für Tausende Zuschauer aufgeführt.  

Heute muss der Räuber für alle PR-Aktivitäten herhalten: Schinderhannes-Festspiele, Schinderhannes-Brot, Schinderhannes-Radweg, Lieder und Moritaten.

Sein Leben und Wirken im Hunsrück werden mittlerweile aber auch kritisch gesehen und wissenschaftlich aufgearbeitet.

 

Ausführliche Informationen unter:

http://www.schinderhannes-festspiele.de

Schinderhanneslied nach Carl Zuckmayer