Station 10

Neben der Epik und Dramatik gibt es eine dritte Form der Literatur - die Lyrik, benannt nach einem Musikinstrument Lyra (Leier), das in der griechischen Antike die Dichter begleitete. Andere Bezeichnungen sind auch Dichtung oder Poesie. Die Verfasser von Lyrik drücken ihre Gefühle und Gedanken in einem Gedicht aus, das nicht immer in Versform geschrieben sein muss. Da ein Gedicht meist sehr kurz ist, nutzen die Autoren und Autorinnen Vergleiche, Bilder oder Metapher, um ihre Gefühle auszudrücken.

 

Viele jüdischen Dichter und Dichterinnen durften im Dritten Reich wegen ihrer angeblichen "rassischen Andersartigkeit" nicht mehr ihre Werke veröffentlichen oder weil ihre Gedanken nicht dem Weltbild der Nazi-Ideologie entsprachen und damit „entartet“ waren. Künstler auch aus anderen Kulturbereichen flohen vor den Nazis ins Ausland, hatten es dort aber schwer, nicht mehr in ihrer Muttersprache ihre Gedanken auszudrücken. Andere verübten Selbstmord, viele wurden ermordet.

 

Nach der Verfolgung und Ermordung jüdisch-deutscher Künstler hat es Jahrzehnte gebraucht, bis Deutschland wieder weltweit anerkannte Künstler hervorbrachte.